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ODIS auf der FOSSGIS – Open Source & Open Data

Vom 15.-17. März 2023 fand an der Humboldt Universität in Berlin Adlershof die FOSSGIS-Konferenz für freie und Open Source Software für Geoinformationssysteme sowie für die Themen Open Data und OpenStreetMap statt. Wir waren mit den Kolleg:innen der Technologiestiftung Berlin mit einem Stand und Beiträgen vor Ort und berichten von unseren Highlights.

Klemens, Anna und Ester auf der Fossgis
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Drei Tage Austausch über offene Daten und Open Source Software

Drei Tage lang und mit ungefähr 600 Präsenz- und zahlreichen weiteren Online-Teilnehmer:innen drehte sich bei der hybriden Konferenz im Erwin Schrödinger Zentrum der Humboldt Universität alles um offene Geodaten und freie Software. Als Konferenzsponsor der FOSSGIS 2023 war die Technologiestifung Berlin auch vor Ort und wir durften zahlreichen spannenden Vorträgen lauschen und bereichernde Gespräche führen. Hier fassen wir einige unserer Highlights zusammen.

Auch wir als ODIS trugen zum vielfältigen Angebot bei: In einem Vortrag zu Open Data, Open Source, Open Berlin stellte Lisa Stubert von der ODIS verschiedene Projekte der Technologiestifung, des CityLAB und der ODIS vor - unter anderem das neu veröffentlichte Bibliotheks-Dashboard und die Gieß den Kiez Anwendung des CityLAB Berlins. Damit zeigte sie anhand verschiedener Beispiele unsere Zusammenarbeit mit der Berliner Verwaltung auf und leitete wunderbar zum darauf folgenden Vortrag von Matthias Schröder von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Verbraucher- und Klimaschutz und Manu Gelhoff von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die Einblicke in die Verwendung von FOSS-GIS in der Berliner Verwaltung gaben. Sie sprachen über anstehende Veränderungen in der Geodateninfrastruktur Berlins und zeigten das neue Geoportal light, das im Vergleich zum FIS-Broker den Fokus verstärkt auf leichte Bedienbarkeit legt.

Projektleiterin Lisa Stubert spricht über Open Data in Berlin
Projektleiterin Lisa Stubert spricht über Open Data in Berlin

Panel zu öffentlichen Ausschreibungen mit FOSS

Unsere Kollegin Victoria Boeck vom CityLAB sprach in einem Panel zu öffentlichen Ausschreibungen mit FOSS (Free and Open Source Software) über den Brückenbau zwischen Open Source Community und öffentlicher Verwaltung und gab Einblicke in ihre Erfahrungen. Auch auf dem Panel, betonte Miriam Seyffarth von der Open Source Business Aliance insbesondere die Bedeutung und den Mehrwert des Austausches von Open Source Lösungen zwischen öffentlichen Verwaltungen in ganz Deutschland. Zum Thema Open Source in der öffentlichen Verwaltung gibt es zudem eine Studie vom Kompetenzzentrum Öffentliche IT des Fraunhofer Fokus, in die Christian Weidner Einblicke gab.

Victoria Boeck neben anderen Expert:innen auf dem Panel zu öffentlichen Ausschreibungen mit FOSS
Victoria Boeck neben anderen Expert:innen auf dem Panel zu öffentlichen Ausschreibungen mit FOSS

Spannend fanden wir auch die Einblicke in die Kartographieabteilung der BVG. Dort soll proprietäre Kartographie-Software durch eine Open Source- und Open Data-Lösung ersetzt werden, unter anderem mit QGIS, OpenStreetMap und offenen Verwaltungdaten wie den öffentlichen Toiletten und den Badestellen. Standortpläne oder Umgebungspläne an Haltestellen beispielsweise wurden bisher händisch gezeichnet und aktualisiert. Zukünftig soll dies auf Basis offener Daten (teil)automatisiert werden.

Nicht nur die BVG als kommunale Einrichtung nutzt Daten aus der von der Community betriebenen und gepflegten OpenStreetMap. Ergebnisse der Parkraumanalyse mit OpenStreetMap wurden beispielweise auch schon im Geodatenportal von Friedrichshain-Kreuzberg eingebunden (Parkraumangebot Stand 03/2023) und mit dem Radverkehrsatlas wurde eine Webapplikation entwickelt, die OpenStreetMap Daten aufbereitet, um die Radverkehrsplanung in Kommunen zu unterstützen.

Parkplatzdaten aus OpenStreetMap im Geodatenportal von Friedrichshain-Kreuzberg
Parkplatzdaten aus OpenStreetMap im Geodatenportal von Friedrichshain-Kreuzberg

In einer Präsentation zum Status Quo offener Katasterdaten im Deutschland wurde deutlich: Berlin ist beim Thema offene Verwaltungsdaten vorne mit dabei! Während es immer noch einige Bundesländer gibt, die die Liegenschaftsdaten noch nicht als Open Data veröffentlicht haben, ermöglicht Berlin dadurch bereits nützliche Anwendungen, wie den Einschulungsbereicherechner. Wichtig ist jedoch eine Veröffentlichung der Daten aller Bundesländer, um auch länderübergreifende, unkomplizierte und kostengünstige Anwendungen zu ermöglichen. Besonders spannend fänden wir in diesem Zusammenhang auch eine Veröffentlichung alter Liegenschaftsdaten, um Veränderungen analysieren zu können. Die Studie ist online abrufbar.

An unserem Stand konnten wir zahlreiche spannende Gespräche führen und uns mit Akteur:innen im Open Source und Open Data Bereich vernetzen. So haben wir unter anderem erfahren, dass es den Versuch gibt, die lokal sehr unterschiedlich aufgebauten Baumkatasterdatensätze zu vereinheitlichen und über Baumcloud zum Download zur Verfügung zu stellen. Für unsere Gieß den Kiez Anwendung verwenden wir das Baumkataster der Stadt Berlin und auch viele andere Städte veröffentlichen Daten zu ihren Stadtbäumen. Allerdings haben die Datensätze oft unterschiedliche Strukturen und enthalten unterschiedliche Informationen, was überregionale Anwendungen erschwert und wieder einmal aufzeigt, wie wichtig Standards sind. Ein ähnliches Resumé zog auch Annika Brunner in ihrem Vortrag zur Kartierung von Trinkwasser-Orten und dem Zusammenführen verschiedenster Datensätze zur Thematik.

Lisa Stubert und Simon Scholler von der Technolgiestiftung Berlin in einem Gespräch an unserem Stand
Lisa Stubert und Simon Scholler von der Technolgiestiftung Berlin in einem Gespräch an unserem Stand

Fazit

Wir haben die Gespräche und den Austausch auf der Konferenz sehr genossen und werden sicherlich einige Ideen und Kontakte weiterführen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Organisator:innen und Ehrenamtlichen für die schöne Veranstaltung.