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Datenanalyse: Statistiken zum Berliner Datenportal

BerlinOnline veröffentlicht monatlich aktuelle Zugriffsstatistiken zum Open-Data-Portal der Hauptstadt. Wie hat sich das Portal seit 2013 entwickelt? Was sind Trends und wesentliche Erkenntnisse? Wir haben uns die Statistiken angeguckt.

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Statistiken zum Berliner Open-Data-Portal

BerlinOnline veröffentlicht monatlich aktuelle Zugriffsstatistiken zum Open-Data-Portal der Hauptstadt. Im Folgenden geben wir einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Portals seit 2013, zeigen Trends und fassen die wesentlichen Einsichten zusammen.

Wie haben sich die Zugriffe auf das Datenportal entwickelt?

In den Zugriffszahlen tauchen all jene Webseitenaufrufe auf, die über das Open-Data-Portal erfolgen. Unterschieden wird dabei in domain-basierte Zugriffe und Zugriffe der einzelnen Datensatzseite. Falls User:innen ihre Daten direkt aus anderen Berliner Portalangeboten des Landes (zum Beispiel FIS-Broker, GSI und AfS) beziehen, erscheinen diese nicht in den Statistiken, weshalb die eigentlichen Zugriffe auf Berlins offene Daten also noch deutlich höher sein dürften. Da es sich beim Berliner Datenportal um ein Metadatenportal handelt, also Daten dort nicht gespeichert, sondern verlinkt sind, sagen die Statistiken zudem nichts darüber aus, wie oft ein Datensatz tatsächlich heruntergeladen wurde. Es werden die Zugriffe auf die (Meta-)Datenseiten gezählt und nicht die Klicks auf die Verlinkung zum eigentlichen Datensatz. Die Zugriffsstatistiken erlauben uns aber trotzdem zahlreiche interessante Einsichten:

Zugriffszahlen Die Kurve links zeigt die Zugriffszahlen seid April 2013.

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Welche Datensätze wurden am häufigsten aufgerufen?

Wie im Graph oben zu sehen ist, finden sich immer wieder Peaks in den Zugriffszahlen, die sich durch Datensätze erklären lassen, die von besonders hohem Interesse sind und deswegen sehr häufig abgefragt wurden. Wir haben für alle im Datenportal vorhandenen Datensätze die jeweiligen Zugriffe von ihrer Veröffentlichung bis zum April 2021 aufsummiert. Das folgende Histogramm zeigt, wie massiv diese Ausreißer ins Gewicht fallen: Jeder Punkt steht für einen Datensatz. Der überwiegende Anteil davon, hat insgesamt weniger als 1000 Zugriffe. Eine sehr kleine Gruppe von Datensätzen macht dagegen einen sehr großen Teil der Zugriffe aus.

Gesamtzahl der Zugriffe auf einen Datensatz

Dieser Vergleich der Zugriffe auf jeden einzelnen Datensatz zeigt, dass wenige Datensätze die Zahlen nicht nur temporär nach oben schießen lassen, sondern auch mit großem Vorsprung die meisten Zugriffe insgesamt verzeichnen. Doch welche Datensätze führen die Spitze an? Die folgende Tabelle zeigt die Top 5 besuchten Datensätze bis zum heutigen Tag. Allerdings taugt die Zahl der Aufrufe nur bedingt als Erfolgsindikator, denn schon aus einem einzelnen Download kann eine relevante Anwendung entstehen.

Der Graph mit dem zeitlichen Verlauf des meist besuchten Datensatzes zu den häufigsten Vornamen in 2016 zeigt, dass das Interesse hier offensichtlich einen sehr temporären Höhepunkt mit weit überdurchschnittlich vielen Zugriffen kurz nach der Veröffentlichung hatte. Auch langfristig gesehen wird der Datensatz immer noch angefragt, dafür aber deutlich seltener.

Zugriffe auf liste-der-häufigen-vornamen-2016

Es gibt aber auch Datensätze, die insgesamt zwar weniger häufig, dafür aber sehr konstante Zugriffszahlen über einen langen Zeitraum zeigen. Dabei handelt es sich vermutlich um Daten, die häufig und regelmäßig von Verwaltung, Wissenschaft und/oder Zivilgesellschaft für spezielle wiederkehrende Aufgaben und Fragestellungen verwendet werden. Um diese Datensätze zu finden, haben wir die Zugriffsstatistik nach Datensätzen gefiltert, die mindestens 15 Zugriffe im Durschnitt pro Monat verzeichnen, also statistisch gesehen mindestens jeden zweiten Tag von jemandem besucht werden, und die relative Standardabweichung berechnet. Je kleiner die Abweichung, umso gleichbleibender sind die Zugriffszahlen. Die folgende Tabelle zeigt die Top 10 dieser Datensätze. Einbezogen wurden dabei nur Datensätze, die seit mindestens 12 Monaten im Portal sind, da bei neuen Einträgen noch keine Aussage über die langfristigen Zugriffszahlen getroffen werden kann.

Ranking der Datensätze mit konstanten Zugriffszahlen

Rel.Std. = Relative Standardabweichung, Mittelwert = Durchschnittliche Anzahl Zugriffe pro Monate, Monate = Monate die der Datensatz online ist

Wie der zeitliche Verlauf der Zugriffe auf einen Datensatz zu den Lebensweltlich orientierten Räumen (LOR's) zeigt, ist diese releativ gleichbleibend sind. Dafür aber mit deutlich weniger Zugriffen insgesamt, im Vergleich zum Beispiel zu den Datensätzen der Vornamen. Die LOR's sind eine Raumeinheit, die für viele Planungs- und Auswertungsprozesse in Berlin verwendet wird.

Zugriffe auf lebensweltlich-orientierte-räume-lor-berlin

Welche Trends sind sonst noch zu erkennen?

Der positive Trend der Zugriffszahlen über die letzten Jahre kann unter anderem durch den wachsenden Datenbestand des Portals erklärt werden. Wie der folgende Graph zeigt, lässt sich in der Anzahl verfügbarer Datensätze nämlich ein überwiegend kontinuierlicher Anstieg verzeichnen. Die naheliegende Annahme, dass ein erhöhtes Angebot an Daten auch zu mehr Interessent:innen und Anwender:innen führt, scheint sich damit zu bestätigen. Weitere Gründe für steigende Zugriffe könnten zum Beispiel ein über die Jahre höher werdender Bekanntheitsgrad sein, aber auch die größer werdende Aufmerksamkeit für das Thema Open Data.

Durch Projekte, rechtliche Rahmenbedingungen und Maßnahmen wie die Beauftragung von Open-Data-Verantwortlichen wird die Kontaktfläche und der Personenkreis in der Berliner Verwaltung, die sich mit offenen Daten auseinandersetzen, immer größer. So stiegen nicht nur der Datenbestand und die Zugriffszahlen über die letzten Jahre an, sondern auch die Anzahl datenbereitstellender Institutionen. Daten im Datenportal bereitstellen können prinzipiell alle Berliner Ämter, Senatsverwaltungen und untergestellte Behörden, aber auch externe verwaltungsnahe Akteure, wie zum Beispiel die BSR oder die Stromnetz Berlin GmbH. Der folgende Graph zeigt, dass es neben Phasen mit stagnierenden Bereitstellerzahlen immer wieder Abschnitte gibt, in denen schubweise eine recht hohe Zahl Bereitsteller:innen hinzukommen. Die realen Zahlen der Datenbereitstellenden sind etwas geringer, als hier im Graph abzulesen, da manche Bereitsteller:innen unter verschiedenen Schreibweisen im Portal existieren und daher mehrfach gezählt werden, obwohl es sich um ein und die selbe Institution handelt. Gründe dafür können Tippfehler, die Verwendung von Abkürzungen, oder sehr überspezifischer Bezeichnungen sein (z.B. die Angabe einer Arbeitsgruppe).

Zusammenfassend können wir sagen, dass die positive Tendenz zeigt, dass Bedarf an offenen Verwaltungsdaten besteht und diese kontinuierlich nachgefragt werden. Festzustellen ist außerdem, dass es Datensätze mit vergleichsweise wenigen, aber regelmäßigen Zugriffen gibt und Datensätze, die temporär auf großes Interesse stoßen und deren Zugriffszahlen teilweise von äußeren Faktoren abhängen. Diese Analysen beruhen übrigens auf einem Blogpost aus dem Jahr 2018, in dem wir noch ein paar weitere Auswertungen vorgenommen haben. Wir freuen uns auf jedenfall auf die nächsten Jahre mit dem Datenportal und Open Data in Berlin und sind gespannt welche spannenden Trends und Datensätze die Zukunft mit sich bringt.